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Die Hoodia-Kaktus-Diät

 

Eine Wunderwaffe gegen Übergewicht: Der Hoodia-Kaktus in der Wüste Kalahari

Der Hoodia-Kaktus wächst in weiten Teilen Südafrikas. 20 weitere Spezies gehören zur Familie der Asclepiadaceae (Schwalbenwurzgewächse). Diese ungewöhnlichen flachen Blumen blühen marmoniert rot, purpur, braun oder dunkelgelb.


Hoodia gordonii, auch die "Aas Blume" ("carrion flower") genannt, weil ihre 5-11 Zentimeter großen lachsfarbenen Blüten nach verwesendem Fleisch riechen. Der Gestank zieht Fliegen an, die ihre Eier in den Blüten ablegen und sie dabei bestäuben.

 

Hungerstillender Kaktus - Uraltes Schlankheitsmittel südafrikanischer Buschmänner

Die Wüste Kalahari im südlichen Afrika ist karg und lebensfeindlich. Soweit das Auge reicht, nichts als Wind, Sand, Dünen. Für den unbedarften Besucher ist diese Landschaft einfach nur Nichts. Nichts als - Wüste. Aber wer die Kalahari kennt, weiß, dass hier mehr ist als Sand, ein paar Büsche und Gräser. Für die dort lebenden Buschmänner vom Stamm der Khoi- San ist die Kalahari voller Reichtümer. Seit Tausenden von Jahren haben sie ihr Geheimnisse entlockt und sie zu nutzen gelernt.

Die San sind die Ureinwohner des südlichen Afrika. Das für seine Überlebenskunst, seine Felsenzeichnungen, Trancetänze und mystische Symbiose mit seinen Halbwüsten oder Savannen bekannte San-Volk zählt zu den besterforschten und zugleich ärmsten und marginalisiertesten Völkern der Welt. Die San wurden lange Zeit als Minderheit unterdrückt, da sie als Jäger eine unliebsame Konkurrenz für die europäischen Siedler darstellten. Sie wurden ihres Landes, ihrer Rechte und fast auch ihrer Sprache beraubt. Die Siedler machten früher sogar Jagd auf sie. Lange galten sie nicht als Menschen. Und bis heute sind sie Außenseiter, die Verlierer der modernen Welt. 

Nicht aus Überfluss - sondern aus Mangel kauen die Buschmänner in der Weite der Kalahari-Wüste seit ewigen Zeiten auf den Hoodia-Kaktus herum. Wenn es rundherum für sie nichts zu essen gibt, vermittelt er das Gefühl von Sattheit. Verlässlich und natürlich. Ohne Nebenwirkungen.

 

Petrus Vaalbooi: "Der Hoodia-Kaktus ist Nahrung für uns Buschleute, es ist auch unser Trinken und unsere Medizin. Wenn Du Schmerzen hast, lindert sie der Kaktus - und wenn Du Hunger leidest, verschwindet auch der."

Südafrikanische Buschmänner kauen seit eh und je den wild in der Wüste wachsenden Hoodia-Kaktus, um während der oftmals mehrtägigen Jagd ihren Hunger zu dämpfen. Damit wird sichergestellt, dass die erlegte Beute nicht gleich in den Mägen der Jäger verschwindet. Dank Hoodia auch die Familie kann auf ihren Anteil hoffen. 

Hoodia ist ein kniehoher, stacheliges Gewächs. Es wirkt unscheinbar und wenig nahrhaft. Der Hoodia-Kaktus wächst in den Halbwüsten im südlichen Afrika. Er sieht nicht wirklich sehr appetitanregend aus. Aber er ist Nahrung für die Buschleute, ihr Trinken und ihre Medizin. Wer den Kaktus probiert, wird finden, dass er bitter schmeckt.  

Bei ihren langen Jagdausflügen schieben sich die San ein geschältes Stück der Pflanze in den Mund und kauen darauf herum: So unterdrücken sie manchmal für Tage Hunger und Durst. 

Diese appetitzügelnde Wirkung fiel südafrikanischen Soldaten auf, die Jäger der Ureinwohner als Späher und Fährtenleser einsetzten. Sie hatten sich gewundert, wieso die schmächtigen Buschleute so lange und ausdauernd ohne Essen und Trinken in einer feindlichen Umgebung auskommen können. 

1996 nahmen sich Wissenschaftler des Südafrikanischen Forschungsbeirates für Wissenschaft und Industrie (CSIR) des sattmachenden Kaktus an. Es gelang ihnen, den Inhaltsstoff zu gewinnen, der das Hungergefühl dämpft. Die Wissenschaftler tauften die Substanz auf den Namen "P57" und ließen sie patentieren.  

Ein Jahr später vergab der SCIR die Lizenz für Entwicklung und Vermarktung an die britische Firma Phytopharm, welche die Substanz erfolgreich klinisch testete.

Das Ergebnis:

Der Kaktus reduziert die tägliche Kalorienaufnahme auf lediglich 2.200 kcal und hilft so beim Abnehmen.

In sauber durchgeführten Doppelblind-Studien verloren neun übergewichtige Briten einige Pfunde, als sie den Hoodia-Kaktus in Kapselform schluckten: Sie nahmen durchschnittlich nur noch 2.200 Kalorien pro Tag zu sich, obwohl sie so viel essen durften, wie sie wollten. Weitere neun Männer, die mit einem Placebo abgespeist wurden, schaufelten dagegen täglich 3.200 Kalorien in sich hinein. Nebenwirkungen wurden dabei nicht festgestellt.

 

Kurz darauf erwarb der amerikanische Pharmagigant Pfizer, bereits erfolgreich mit dem Potenzmittel Viagra, die Rechte für "P57". Pfizer will "P57" als Appetitzügler für Fettleibige auf den Markt bringen. Allein in den USA wird das jährliche Markt-Volumen für die Behandlung von Fettsucht, Übergewicht und deren Folgen auf 3 Milliarden Dollar (rund 3 Milliarden Euro) geschätzt. 

Die San, auf deren Wissen die Entdeckung basierte, wollten sich die millionenschwere Tradition jedoch nicht so einfach stehlen lassen.

Mit Hilfe des terre des hommes-Partner WIMSA, der »Arbeitsgruppe für einheimische Minderheiten im südlichen Afrika«, sowie des WIMSA-Menschenrechtsanwaltes Roger Chenells gelang es den San, ihre Rechte durchzusetzen. 

Die Anteile in Höhe von 6 % des Gewinnes am Diaetmittel P57 sollen an alle regionalen San-Verbände gezahlt werden. Von CSIR und San-Verbänden wurde eine »San Hoodia Treuhandgesellschaft« gegründet, dem auch das südafrikanische Amt für Wissenschaft und Technologie sowie der terre des hommes-Partner WIMSA angehören. 

Ab 2007 soll die Hoodia-Substanz P57 als verschreibungspflichtiges Medikament verfügbar sein. Dann fliesst auch Geld auf das Konto der rund 100.000 San.